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Ausbildung oder Studium – Deine Entscheidungshilfe 2025
In diesem Ratgeber geben wir dir eine faktenbasierte, aber verständliche Entscheidungshilfe. Du erfährst die Unterschiede, Vor- und Nachteile von Ausbildung, Studium und dualem Studium. Wir betrachten finanzielle Aspekte (z. B. Ausbildungsvergütung vs. Studienkosten) ebenso wie Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt, erforderliche Voraussetzungen, Bewerbungsabläufe und den Alltag in beiden Wegen. Zudem findest du Praxisbeispiele junger Leute & die häufigsten Fragen (FAQ) zu dem Thema.
Warum die Entscheidung „Ausbildung oder Studium“ wichtig ist
Du stehst kurz vor dem Schulabschluss und fragst dich: Ausbildung oder Studium – welcher Weg ist der richtige für mich? Keine Sorge, mit dieser Frage bist du nicht allein. Jedes Jahr müssen sich tausende Schulabgänger*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwischen direktem Berufseinstieg über eine betriebliche Ausbildung und dem akademischen Weg an Hochschule oder Universität entscheiden. Diese Entscheidung ist wichtig für deine Zukunft, denn sie beeinflusst deine beruflichen Chancen, dein Einkommen und sogar deinen Lebensstil in den nächsten Jahren.
Unterschiede zwischen Ausbildung, Studium und dualem Studium
Bevor wir ins Detail gehen, klären wir erstmal die Grundunterschiede: Was genau bedeuten Ausbildung, Studium und duales Studium? Hier die drei Bildungswege im Überblick:
Ausbildung: Praxis im Betrieb
Ausbildung (in Deutschland oft „duale Berufsausbildung“ genannt, in Österreich und der Schweiz „Lehre“) bedeutet Learning by Doing. Du startest direkt in einem Betrieb und lernst einen anerkannten Beruf von Grund auf in der Praxis. Parallel besuchst du meist ein- bis zweimal pro Woche oder in Blockphasen die Berufsschule, wo dir theoretisches Hintergrundwissen und Allgemeinbildung vermittelt wird. Am Ende legst du eine Abschlussprüfung (z. B. vor der IHK oder HWK in Deutschland) ab und erhältst einen Gesellen- bzw. Berufsabschluss.
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Dauer: Je nach Beruf meist 2 bis 3,5 Jahre. Mit (Fach-)Abitur kann die Ausbildungszeit auf Antrag oft verkürzt werden (häufig um 6 Monate).
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Voraussetzungen: Abhängig vom Beruf – manche Ausbildungen erfordern mindestens einen Realschulabschluss, andere werden auch mit Hauptschulabschluss angeboten. Für beliebte kaufmännische oder IT-Ausbildungen sehen Betriebe gern (Fach-)Abitur.
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Finanzen: Du bekommst vom Betrieb eine Ausbildungsvergütung (Lohn) – zu Beginn eher niedrig, mit jedem Ausbildungsjahr steigend. Im Durchschnitt verdienten Auszubildende 2022 rund 1.028 € brutto im Monat (je nach Branche und Region, in tarifgebundenen Betrieben, Stand 2022). Während der Ausbildung bist du sozialversichert, zahlst aber meist kaum Steuern, da das Einkommen anfangs gering ist.
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Alltag: Du arbeitest meist 35–40 Stunden pro Woche im Betrieb, mit Urlaubstagen nach gesetzlichen Vorgaben (mind. 24 Werktage/Jahr in DE). Die Berufsschule ist Pflicht, aber sie findet während der Arbeitszeit statt. Du hast einen geregelten Tagesablauf und am Ende des Tages meist „Feierabend“, also keine Uni-Lernstoffe – allerdings musst du unter Umständen für Prüfungen lernen oder Berichtshefte führen.
Kurz gesagt: In der Ausbildung stehst du von Anfang an mitten im Berufsleben. Du verdienst eigenes Geld, lernst praxisnah im Betrieb und hast in jungen Jahren bereits Berufserfahrung. Dafür bist du zunächst auf einen bestimmten Beruf festgelegt und die Theorie bleibt auf das Nötige begrenzt (kein breitgefächertes Studium).
Studium: Theorie an Hochschule oder Uni
Beim Studium folgst du dem akademischen Weg. Du studierst an einer Hochschule (Universität, Fachhochschule oder Pädagogische Hochschule etc.) ein Fach deiner Wahl und erzielst am Ende einen akademischen Grad (z. B. Bachelor oder Master). Das Studium ist deutlich theorielastiger: Du besuchst Vorlesungen und Seminare, lernst wissenschaftliches Arbeiten und absolvierst Prüfungen; Praxisanteile wie Praktika oder Laborübungen gibt es je nach Fach, aber insgesamt steht die Wissensvermittlung auf höherem Niveau im Vordergrund.
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Dauer: Ein Bachelor dauert in der Regel 3–4 Jahre (6–8 Semester). Viele schließen danach noch einen Master an (weitere ~2 Jahre), je nach Karriereziel. Insgesamt kannst du also 3–5 Jahre oder länger in Vollzeit mit Studieren verbringen, bevor du voll in den Beruf einsteigst.
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Voraussetzungen: In Deutschland brauchst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder die Fachhochschulreife (für FHs) als schulische Voraussetzung. Es gibt auch Zugangswege mit beruflicher Qualifizierung (Meisterbrief etc.), aber klassisch ist das Abitur der Schlüssel zur Uni. In Österreich und der Schweiz ist die Matura (bzw. Maturität) vergleichbar dazu. Zusätzlich können bestimmte Studiengänge einen Numerus Clausus (NC) haben, d. h. eine Abiturnoten-Beschränkung (z. B. Medizin, Psychologie in DE) – du brauchst also einen bestimmten Notendurchschnitt für die Zulassung. Alternativ gibt es Aufnahmeprüfungen oder Auswahlgespräche in manchen Fächern.
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Finanzen: Während eines grundständigen Studiums erhältst du keine Vergütung – im Gegenteil, du hast Lebenshaltungskosten und evtl. Studiengebühren zu stemmen. Die gute Nachricht: In Deutschland verlangen staatliche Hochschulen derzeit keine allgemeinen Studiengebühren für das Erststudium. Du zahlst lediglich einen Semesterbeitrag (ca. 100–400 € pro Semester je nach Hochschule, inkl. Sozialbeitrag fürs Studierendenwerk und oft ÖPNV-Ticket). In Österreich sind Studien an öffentlichen Unis für eine gewisse Anzahl an Semestern gebührenfrei (innerhalb der Regelstudienzeit + Toleranzsemester), erst bei längerem Studium fällt ein Beitrag an (~363 € pro Semester für EU-Studierende). In der Schweiz erheben Universitäten moderate Studiengebühren (typisch etwa 800–1.500 CHF pro Jahr, je nach Uni). Hinzu kommen überall deine Lebenshaltungskosten (Wohnen, Essen, Versicherung, Lernmittel). Viele Studierende jobben nebenbei oder erhalten Unterstützung von den Eltern. Es gibt staatliche Hilfe wie BAföG in Deutschland – der Höchstsatz lag 2023 bei 934 € im Monat (als hälftig Darlehen, hälftig Zuschuss), dieser steigt 2024 auf 992 €. Nur etwa 10% der Studis erhalten BAföG (Durchschnitt ~560 €/Monat), da es vom Elterneinkommen abhängt.
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Alltag: Als Student*in bist du flexibler, aber auch selbstverantwortlich. Es gibt oft keinen festen Stundenplan von 8–16 Uhr – du stellst dir deine Kurse jedes Semester zum Teil selbst zusammen. Vorlesungen können auch mal ausfallen, niemand kontrolliert täglich deine Anwesenheit. Diese Freiheit erfordert Disziplin und Selbstorganisation: Du musst selbst dafür sorgen, am Ball zu bleiben, Stoff nachzuarbeiten und dich auf Prüfungen vorzubereiten. In vorlesungsfreien Zeiten (Semesterferien) hast du theoretisch frei, aber oft stehen Prüfungen an oder Praktika müssen absolviert werden. Positiv: Du kannst dir Freiräume einteilen, mal unter der Woche ausschlafen oder in Ruhe lernen, und du hast längere Semesterferien, die viele für Praktika, Reisen oder Jobs nutzen. Das Studentenleben bietet auch ein buntes Sozialleben auf dem Campus, mit Hochschulsport, Partys, Unigruppen etc., was in der Ausbildung so nicht existiert.
Kurz gesagt: Im Studium tauchst du tief in die Theorie deines Fachgebiets ein und erwirbst einen höheren Bildungsabschluss. Du hast später breitere akademische Karrierewege offen, aber zunächst verdienst du kein Geld, sondern investierst Zeit und Aufwand in deine Bildung. Es ist die richtige Wahl, wenn du wissenschaftliches Arbeiten magst oder für bestimmte Berufe (z. B. Ärztin, Lehrer, Anwältin) die Uni ohnehin Pflicht ist.
Duales Studium: Das Beste aus zwei Welten?
Das duale Studium ist eine Mischform – ideal für diejenigen, die sich nicht zwischen Praxis und Theorie entscheiden wollen. Es kombiniert ein akademisches Studium mit einer praktischen Ausbildung oder intensiven Praxisphasen in einem Unternehmen. In Deutschland ist das duale Studium mittlerweile in vielen Fächern möglich (besonders in BWL, Ingenieurwesen, Informatik, Soziales usw.). Typischerweise hast du einen Vertrag mit einem Unternehmen, das dich als dualen Studierenden einstellt und oft die Studiengebühren (falls anfallen) übernimmt oder ein Gehalt zahlt. Gleichzeitig bist du an einer Hochschule immatrikuliert und absolvierst dort dein Studium.
Man unterscheidet hauptsächlich zwei Modelle:
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Ausbildungsintegrierend: Du machst Studium + IHK/HWK-Berufsabschluss zugleich. Das heißt, du durchläufst eine vollwertige Berufsausbildung und studierst parallel (oder in wechselseitigen Blöcken). Am Ende hast du zwei Abschlüsse: z. B. Industriekauffrau IHK und Bachelor in BWL. Dieses Modell ist anspruchsvoll, da Inhalte der Ausbildung und des Studiums koordiniert werden.
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Praxisintegrierend: Du machst “nur” den Studienabschluss, aber mit intensiven Praxisphasen im Unternehmen. Es gibt keine separate IHK-Prüfung, aber du verbringst z. B. im Wechsel 3 Monate an der Hochschule, 3 Monate im Betrieb. So sammelst du viel Berufserfahrung, ohne formal einen Ausbildungsberuf zu erlernen.
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Dauer: Meist 3–4 Jahre bis zum Bachelor. Der Studienplan kann etwas gestreckt sein (weil Praxisphasen eingeplant werden), oft sind es 7 oder 8 Semester. Die Gesamtzeit ist ähnlich wie bei einem normalen Bachelor, manchmal leicht länger, aber dafür hast du parallel Praxis gesammelt.
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Voraussetzungen: (Fach-)Abitur ist in der Regel erforderlich, da es ja ein Hochschulstudium ist. Die Bewerbungsanforderungen sind hoch – du musst einen Ausbildungsvertrag oder Praxisvertrag mit einem Unternehmen bekommen. Diese Unternehmen suchen sich duale Studierende oft sehr sorgfältig aus, da sie in dich investieren. Gute Noten (besonders in relevanten Fächern wie Mathe/Deutsch/Englisch, je nach Studium) steigern deine Chancen. Es gibt deutlich weniger Plätze für ein duales Studium als reguläre Studienplätze, also ist die Konkurrenz höher.
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Finanzen: Hier hast du einen klaren Vorteil: du erhältst ein monatliches Gehalt vom Unternehmen, ähnlich einer Ausbildungsvergütung. Das kann je nach Branche zwischen etwa 800 € und 1.200 € oder mehr liegen. Dadurch bist du finanziell entlastet und oft sogar unabhängig von BAföG. Einige duale Studiengänge sind an privaten Hochschulen angesiedelt – in solchen Fällen übernimmt häufig das Unternehmen die Gebühren. Unterm Strich verdienst du während des Studiums Geld und bekommst kostenlos eine Hochschulausbildung – attraktiv! Beachte aber: Das Gehalt eines*einer dual Studierenden ist meist niedriger als ein volles Facharbeitergehalt, schließlich bist du noch in Ausbildung.
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Alltag: Stell dich auf eine hohe Arbeitsbelastung ein. Ein duales Studium gilt als anspruchsvoller als ein „normales“ Studium, weil du in der vorlesungsfreien Zeit nicht wirklich frei hast, sondern im Betrieb arbeitest. Klausuren und Praxisberichte können sich überlappen. Wo andere Studierende Semesterferien haben, arbeitest du im Unternehmen weiter. Die Zeit, um z. B. für Prüfungen zu lernen, ist knapp bemessen, dafür sind Theorie und Praxis eng verzahnt. Viele dual Studierende berichten, dass gutes Zeitmanagement und Durchhaltevermögen gefragt sind. Die Abbrecherquoten im dualen Studium sind aber tendenziell niedriger als an der Uni – wer es schafft, wurde oft vorher gut ausgewählt und ist hoch motiviert. (In einer Studie lag die Abbruchquote dual Studierender bei unter 10%, während es bei regulären Bachelorstudis um 20–30% sein kann – allerdings unterscheiden sich die Fächer stark.)
Kurz gesagt: Das duale Studium bietet dir „das Beste aus beiden Welten“: Hochschulabschluss + praktische Erfahrung, oft sogar einen Berufsabschluss. Du verdienst Geld und hast hervorragende Übernahmechancen – viele Unternehmen übernehmen ihre dualen Studierenden nach dem Abschluss direkt in feste Stellen. Allerdings ist der Weg wirklich fordernd: Freizeit und typische Studentenpartys kommen eher zu kurz, und du brauchst Ehrgeiz, um die Doppelbelastung zu meistern. Wenn du dir dessen bewusst bist und ein Unternehmen findest, das dich fördert, kann ein duales Studium ein echter Karriere-Turbo sein.
Vorteile und Nachteile im Vergleich
Jeder Bildungsweg hat Stärken und Schwächen. Hier fassen wir die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Ausbildung, Studium und dualem Studium übersichtlich zusammen:
Vorteile/Nachteile einer Ausbildung
Vorteile:
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Frühes eigenes Einkommen: Du verdienst ab dem ersten Ausbildungsjahr Geld (durchschnittlich ~1.000 € mtl. brutto) und bist finanziell unabhängiger.
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Praxis von Anfang an: Lernen durch praktisches Arbeiten – ideal, wenn dir Theorie trocken erscheint. Du erwirbst konkrete Berufserfahrung und knüpfst schon früh Kontakte in der Arbeitswelt.
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Kurzer Weg ins Berufsleben: Nach 2–3 Jahren hältst du bereits einen Berufsabschluss in Händen und kannst als Fachkraft arbeiten. Du gewinnst damit Zeit gegenüber Gleichaltrigen, die erst noch studieren.
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Fachkräfte gefragt: Auf dem Arbeitsmarkt werden gut ausgebildete Facharbeiter*innen dringend gebraucht. 2023 blieben in Deutschland rund 73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt (ca. 13% des Angebots) – deine Chancen, einen Platz und später einen Job zu finden, stehen also sehr gut, vor allem in Handwerk, Technik und Pflege.
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Aufstiegsmöglichkeiten: Auch mit einem Ausbildungsabschluss ist Weiterbildung möglich (z. B. Meisterin, Technikerin, Fachwirt*in). Diese Aufstiegsfortbildungen können dich später in Führungspositionen bringen und sind oft dem Bachelor gleichgestellt (z. B. Meister = Deutscher Qualifikationsrahmen Stufe 6, wie Bachelor). Zudem kannst du später immer noch ein Studium draufsatteln, wenn du willst.
Nachteile:
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Geringeres Einstiegsgehalt: Direkt nach der Ausbildung verdienst du in vielen Berufen weniger als Akademikerinnen. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt von Vollzeitbeschäftigten mit beruflicher Ausbildung lag 2022 in Deutschland bei 3.521 €, während Bachelorabsolventinnen im Schnitt 4.551 € erzielten. Langfristig bleibt der durchschnittliche Verdienst mit Uni-Abschluss höher (z. B. Master ~6.188 €). Allerdings gibt es Ausnahmen je nach Branche.
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Weniger theoretisches Wissen: Die Ausbildung vermittelt nur das für den Beruf Nötige. Wer sehr wissensdurstig ist oder sich wissenschaftlich weiterentwickeln möchte, stößt ohne Studium irgendwann an Grenzen. Bestimmte Positionen (z. B. Entwicklung, Forschung, höhere Verwaltung) bleiben oft Akademiker*innen vorbehalten.
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Begrenzte Flexibilität: Mit einer Berufsbildung bist du erstmal auf einen Fachbereich festgelegt. Umsatteln ist zwar möglich (man kann eine zweite Ausbildung machen oder in artverwandte Berufe wechseln), aber es erfordert zusätzliche Zeit. Ein Studium hingegen kann breiter angelegt sein oder spätere Spezialisierungen bieten.
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Karrierelimit ohne Weiterbildung: Ohne Weiterbildungen wie Meister oder Betriebswirt wird es schwieriger, höhere Führungspositionen zu erreichen. Viele Unternehmen verlangen für Management-Laufbahnen inzwischen einen Studienabschluss – aber in technischen Bereichen sind Meister oder Techniker sehr angesehen und gleichwertig.
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Schulische Nachweise zählen weiterhin: Wenn du eine bestimmte Karriere (z. B. im höheren Dienst, Lehrer, Arzt) anstrebst, kommst du trotz Ausbildung nicht ohne Studium weiter, da es formell vorgeschrieben ist. Mit einer Ausbildung allein könntest du solche Berufe nicht ausüben.
Vorteile/Nachteile eines Studiums
Vorteile:
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Höhere Bildungsabschlüsse: Ein erfolgreiches Studium öffnet dir die Tür zu Berufen, die Abiturient*innen mit Ausbildung nicht erreichen können (z. B. Arzt, Juristin, Architekt). Du erwirbst einen akademischen Grad, der international anerkannt ist und oft Voraussetzung für gehobene Positionen.
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Bessere Verdienstperspektiven: Akademiker*innen verdienen im Schnitt mehr. In Deutschland liegt das Median-Einstiegsgehalt mit Studium bei ca. 45.000 € p.a. (3.750 €/Monat), ohne Studium bei ca. 34.500 €. Über das Berufsleben summiert sich der Gehaltsvorsprung – ein Master bringt im Mittel ~1.600 € brutto mehr pro Monat als ein Ausbildungsabschluss. Auch die Arbeitslosenquote von Hochqualifizierten ist sehr niedrig (2020 nur ~2,6% in DE), was auf gute Jobchancen hindeutet.
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Vertieftes Wissen & Spezialisierung: Du kannst dich im Studium intensiv mit dem Interessensgebiet beschäftigen, über den Tellerrand schauen und auch abstrakte oder forschungsnahe Themen bearbeiten. Für wissbegierige Köpfe ist das sehr erfüllend. Zudem kannst du dich spezialisieren oder im Master noch in eine bestimmte Richtung gehen.
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Karriere im Management oder Wissenschaft: Viele Führungspositionen setzen ein Studium voraus. Wenn du z. B. in Unternehmensberatungen, in die höhere Beamtenlaufbahn oder in die Forschung/Entwicklung möchtest, führt fast kein Weg an der Uni vorbei. Mit dem Studium hast du die Option, später auch zu promovieren (Doktortitel) und in Forschung oder als Professor*in zu arbeiten.
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Freiheit und Studentenleben: Persönlich bietet die Studienzeit oft viel Freiheit zur Selbstentfaltung. Du lernst neue Leute aus ganz verschiedenen Regionen kennen, kannst dich in Hochschulgruppen engagieren, Auslandssemester machen, dein Leben flexibel gestalten. Diese Erfahrungen – vom selbständigen Wohnen bis zum Auslandsstudium – fördern deine persönliche Entwicklung enorm.
Nachteile:
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Kein Einkommen, Kosten statt dessen: Im Unterschied zur Ausbildung verdienst du während des Studiums kein festes Gehalt. Viele Studis arbeiten zwar nebenher (Minijob, Werkstudent*in), aber unterm Strich stehen oft knappe Kassen. Du musst Lebenshaltungskosten finanzieren, die je nach Wohnort hoch sein können. Durchschnittlich haben Studierende etwa 1.106 € monatlich zur Verfügung und geben davon ~410 € für Miete und ~198 € für Nahrung aus. Ohne Unterstützung (Eltern/BAföG) können Verschuldung oder Verzicht nötig werden. Das darf man bei der Entscheidung nicht ignorieren.
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Länger bis zum Berufseinstieg: Während die Auszubildenden nach 3 Jahren Geld verdienen, sitzt du vielleicht noch in der Uni-Bibliothek. Die ersten richtigen Gehälter erhältst du (mit Bachelor) ca. 3–4 Jahre später als jemand mit Ausbildungsabschluss. Das heißt, dir fehlen ein paar Jahre Erwerbseinkommen am Anfang – ob das durch das höhere spätere Gehalt ausgeglichen wird, hängt vom Karriereverlauf ab.
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Höhere Anforderungen an Selbstorganisation: Ein Studium erfordert viel Eigenmotivation. Du musst ohne „Ausbilder“ im Nacken lernen. Es gibt Phasen hoher Belastung (Prüfungsstress) und Phasen, in denen man leicht prokrastinieren könnte. Nicht jede*r kommt damit gut zurecht – die Studienabbruchquoten liegen je nach Fach zwischen 20 und 40%. Das heißt, man braucht Durchhaltevermögen, sonst riskiert man Zeitverlust ohne Abschluss.
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Theorieüberhang: Manche empfinden das Studium als zu theoretisch. Gerade in den ersten Semestern fragt man sich bei manchen Fächern: „Wofür brauche ich das in der Praxis?“ Der Praxisbezug ist an Unis gering (an Fachhochschulen etwas höher, aber immer noch viel Theorie). Wer lieber macht statt liest, kann sich an der Uni fehl am Platz fühlen.
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Unsichere Orientierung: Mit Abitur hat man die Qual der Wahl aus hunderten Studiengängen. Nicht jeder trifft sofort die richtige Wahl – Fachwechsel kommen vor, was zusätzliche Semester kostet. Auch nach dem Studium ist der Berufsweg manchmal unspezifischer („Und was genau mache ich jetzt mit meinem Abschluss in X?“). Bei einer dualen Ausbildung ist klar: du hast einen Beruf erlernt und steigst genau dort ein. Als Absolventin muss man oft erst den passenden Job suchen – jedoch helfen Praktika und Uni-Netzwerke dabei, sich zu orientieren.
Vorteile/Nachteile eines dualen Studiums
Vorteile:
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Doppelqualifikation: Du kombinierst Theorie und Praxis und erhältst im besten Fall zwei Abschlüsse (Berufsabschluss + Bachelor). Damit bist du extrem vielseitig einsetzbar und kannst später sowohl praktische Aufgaben als auch konzeptionelle übernehmen.
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Verdienst und Finanzierung: Ein duales Studium bietet finanzielle Sicherheit. Du bekommst vom Unternehmen eine Vergütung, sodass du keine Geldsorgen hast. Zudem übernehmen Betriebe oft Studiengebühren oder zahlen Extras (z. B. für Lehrmaterial). Damit entfallen viele finanzielle Nachteile eines normalen Studiums.
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Karriere-Turbo: Dual Studierende sind bei Arbeitgebern heiß begehrt. Du hast exzellente Übernahmechancen – dein Praxisbetrieb bildet dich ja mit der Absicht aus, dich später zu übernehmen. Und selbst wenn du den Betrieb wechseln willst, macht sich die Berufserfahrung im Lebenslauf extrem gut. Viele Personaler schätzen die Belastbarkeit und Praxiserfahrung dualer Absolvent*innen.
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Struktur und Betreuung: Das duale System ist straffer organisiert. Du hast klare Strukturen durch den Unternehmensalltag und einen Studienplan. Das hilft beim Lernen und Durchziehen. Oft sind die Studiengruppen kleiner und die Betreuung intensiver (gerade an Dualen Hochschulen/FHs), sodass du bessere Unterstützung bekommst als in überfüllten Uni-Hörsälen.
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Netzwerk: Schon während des Studiums knüpfst du Kontakte in der Firma und Branche. Du arbeitest mit Kollegen, Vorgesetzten, evtl. Kunden zusammen – ein Netzwerk, das dir beim Berufseinstieg direkt zur Verfügung steht. Gleichzeitig hast du Kontakt zu Professorinnen und Kommilitoninnen. Dein berufliches Netzwerk ist nach dem dualen Studium oft breiter gefächert als bei einer rein schulischen oder rein akademischen Laufbahn.
Nachteile:
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Hohe Belastung: Ein duales Studium ist anspruchsvoll. Du hast weniger Freizeit, da Vorlesungen und Praxiszeiten sich abwechseln, und in der Praxiszeit musst du oft Lernstoff nachholen. „Semesterferien“ bedeuten hier Arbeit im Betrieb. Das kann stressig sein und erfordert gute Organisation. Viele dual Studierende berichten von 40-Stunden-Wochen im Betrieb plus abends/vorlesungsfrei Lernen für Klausuren. Es bleibt weniger Zeit für Hobbys oder spontane Auszeiten.
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Weniger studentische Freiheiten: Während andere Studis vielleicht ein Auslandssemester machen oder nebenher die Stadt wechseln können, bist du im dualen Studium meist an das Unternehmen gebunden – oft auch örtlich. Ein Standortwechsel ist schwierig, auch ein Fachwechsel ist nahezu ausgeschlossen ohne den Ausbildungsplatz zu verlieren. Du bist also weniger flexibel, hast dich festgelegt. Das klassische „Studentenleben“ mit Partys, Auslandsjahr oder langen Semesterferien erlebst du so nicht.
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Druck und Verantwortung: Dein Arbeitgeber erwartet Leistung – immerhin zahlt er dich. Das kann zusätzlichen Druck erzeugen. Du repräsentierst dein Unternehmen auch in der Hochschule. Manchmal werden an dual Studierende hohe Erwartungen gestellt, sie sollen früh Verantwortung übernehmen. Das ist zwar eine Chance, kann aber auch belastend sein, wenn man noch in der Ausbildung steckt.
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Begrenzte Fächerwahl: Ein duales Studium gibt es nicht in allen Studienfächern. Es konzentriert sich auf praxisnahe Felder (Wirtschaft, Ingenieurwesen, Informatik, Gesundheit, Verwaltung etc.). Kreative oder forschungsorientierte Studiengänge (z. B. Philosophie, reine Naturwissenschaften, Design) werden selten dual angeboten. Wenn dein Traumfach Ägyptologie ist, wirst du dafür kein duales Studium finden.
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Vertragsbindung: Du verpflichtest dich oft vertraglich ans Unternehmen für die Dauer des Studiums. Brichst du ab oder willst wechseln, können ggf. Rückzahlungen (z. B. für Studiengebühren) fällig werden, je nach Vertrag. Manche Firmen wünschen sich auch, dass du nach Abschluss noch eine gewisse Zeit bei ihnen bleibst (oft freiwillige Vereinbarungen). Du bist also weniger frei, deinen Weg spontan zu ändern, sobald du einmal im dualen Modell bist.
Entscheidungskriterien: Was passt zu dir?
Du kennst jetzt die Pros und Contras – aber wie triffst du die Entscheidung ganz persönlich? Hier kommen die wichtigen Kriterien ins Spiel. Überlege dir, was dir wichtiger ist und worin du dich selbst am ehesten siehst. Folgende Aspekte helfen dir, deine Präferenzen zu erkennen:
Finanzielle Aspekte: Gehalt & Kosten
Für viele junge Leute ist die finanzielle Lage ein entscheidender Faktor. Frag dich selbst: Muss ich direkt Geld verdienen, oder kann/will ich noch in meine Bildung investieren?
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Wenn du finanziell auf eigenen Beinen stehen möchtest oder musst (z. B. weil du keine elterliche Unterstützung bekommst), dann ist eine Ausbildung oder ein duales Studium attraktiv. Als Azubi erhältst du sofort ein Einkommen. Das erleichtert den Start ins selbständige Leben – Wohnung, Auto, Freizeit, all das kannst du dir eher leisten. Beachte aber, dass das Azubi-Gehalt am Anfang klein ist; möglicherweise musst du trotzdem sparsam sein. Dafür hast du die Aussicht, nach Abschluss schnell mehr zu verdienen.
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Im reinen Studium hast du zunächst Ausgaben statt Einnahmen. Du musst vielleicht um BAföG kämpfen oder nebenher jobben. Das Studentenleben kann finanziell eng werden, und Schulden für Studienkredite sind auch eine Option, die manche ziehen. Plan ruhig grob durch, wie du ein Studium finanzieren würdest: Hast du Anspruch auf BAföG? Können deine Eltern etwas beitragen? Würdest du in einer günstigen WG wohnen? Es gibt Stipendien – könntest du dich dafür bewerben? Mache dir klar, dass ein Studium eine Investition in dich ist. Viele Absolvent*innen verdienen später so gut, dass sie die mageren Jahre schnell vergessen. Doch du musst diese paar Jahre auch durchhalten können.
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Schau dir an, was in deinem Wunschberuf finanziell drin ist. In einigen Handwerks- oder Dienstleistungsberufen kann es sein, dass das Gehalt auch langfristig geringer bleibt als in klassischen Akademiker-Jobs. Dafür gibt es aber auch Ausbildungsberufe (z. B. im IT-Bereich, Industriemechanik, Mechatronik, Bankkaufmann/-frau), bei denen du mit entsprechender Weiterbildung sehr ordentlich verdienen kannst – teils vergleichbar mit Studienberufen. Informiere dich über Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten: Oft veröffentlichen z. B. das Statistische Bundesamt oder das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Daten über Gehälter. 2022 z.B. verdienten Vollzeitbeschäftigte mit Bachelor ~4.551 €/Monat, mit Ausbildung ~3.521 €/Monat im Schnitt. Das ist ein Durchschnitt über alle Branchen – deine Branche könnte davon abweichen.
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BAföG & Co.: Wenn du studieren willst, prüfe die staatlichen Unterstützungen. In Deutschland ist BAföG ein wichtiger Baustein – mit bis zu ~934 € im Monat (Stand 2023), je nach Eltern-Einkommen. In Österreich gibt es die Studienbeihilfe, in der Schweiz kantonale Stipendien – recherchiere, ob du dafür in Frage kommst. Auch ein duales Studium kann eine Lösung sein: du studierst, aber hast ein Gehalt.
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Fazit Finanz: Bist du bereit, ein paar Jahre mit schmalem Budget zu leben, um einen höheren Abschluss zu bekommen? Oder möchtest du lieber finanziell sofort auf eigenen Füßen stehen und dafür eventuell auf einen späteren Gehaltssprung verzichten? Diese Abwägung ist sehr individuell. Denke aber langfristig: Das erste Gehalt mit 19 ist nicht alles – wie sieht es mit 30, 40 aus? Bildung kann sich bezahlt machen, aber auch praktische Erfahrung ist Geld wert.
Karrierechancen und Arbeitsmarkt
Deine beruflichen Ziele und die Aussichten am Arbeitsmarkt spielen eine große Rolle. Überlege: Wo siehst du dich in 10 Jahren? Welcher Weg bringt dich dorthin?
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Berufswunsch festgelegt? Wenn du schon genau weißt, was du werden willst, check die erforderliche Ausbildung. Für klassische Ausbildungsberufe (z. B. Tischlerin, Kfz-Mechatronikerin, Ergotherapeutin) führt der beste Weg über die Lehre. Für akademische Berufe (z. B. Arzt/Ärztin, Lehrerin, Ingenieurin) brauchst du definitiv ein Studium. Manche Berufe kann man sowohl via Ausbildung als auch via Studium erreichen, z. B. im IT-Bereich (Fachinformatikerin vs. Informatik-Studium) oder im Design (Mediengestalterin vs. Kommunikationsdesign-Studium). Recherchiere in solchen Fällen, was in der Branche üblicher ist. Beispielsweise ist im Pflege- und Gesundheitsbereich ein Trend zur Akademisierung erkennbar: Physiotherapeutinnen und Hebammen wurden traditionell ausgebildet, mittlerweile gibt es aber Studiengänge, und in Deutschland ist für Hebammen ab 2020 ein Studium Pflicht geworden. Solche Entwicklungen gilt es zu beachten – ein Studium kann zukunftssicherer sein, wenn der Beruf sich dahin entwickelt.
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Arbeitsmarkt & Sicherheit: Generell gilt: Berufsabschluss oder Hochschulabschluss – beides schützt deutlich vor Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote 2020 lag in Deutschland mit mittlerem Abschluss (Ausbildung) bei nur ~3,1%, mit hohem Abschluss (Hochschule) sogar nur ~2,6%. Ohne Abschluss waren es 8,8%. Das heißt, Hauptsache du lernst was ordentliches! Sowohl Ausbildung als auch Studium bieten gute Chancen, einen sicheren Job zu finden, vor allem im Vergleich zu Leuten ohne abgeschlossene Ausbildung. In einigen Branchen gibt es sogar Fachkräftemangel – insbesondere im Handwerk, in technischen Ausbildungsberufen, in der Pflege und in der IT. Dort wirst du mit einer Ausbildung auf Rosen gebettet sein, weil man dich händeringend sucht. 2023 gab es z.B. mehr Ausbildungsplätze als Bewerber – 562.600 Angebote vs. 552.900 Nachfragende – rechnerisch stehen deine Chancen gut. Andererseits suchen auch viele Unternehmen händeringend Akademiker*innen in bestimmten Feldern (etwa IT, Maschinenbau, Lehrkräfte für Schulen). Es kommt also ganz auf den Berufszweig an. Informiere dich über die Perspektiven in deinem Wunschbereich: Wie ist die Nachfrage? Gibt es einen Mangel?
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Karrierestufen: Überlege, ob du später eine führende Position anstrebst. Während du mit Fleiß und Erfahrung auch vom Gesellen zur Filialleitung aufsteigen kannst, ist für höchste Ebenen in größeren Firmen oft ein Studium Voraussetzung. Viele Führungskräfte haben studiert, da gewisse Managementkenntnisse und strategisches Denken im Studium gefördert werden. Allerdings gibt es auch in großen Unternehmen Programme für ausgebildete Fachkräfte (z. B. Meisterprogramme). In mittelständischen Betrieben kann man mit Ausbildung und Weiterbildungen sehr weit kommen – z.B. bis zum Betriebsleiter.
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Internationalität: Möchtest du global arbeiten oder ins Ausland gehen? Mit einem Hochschulabschluss tust du dich oft leichter, da er international vergleichbar ist (Bachelor/Master). Ein deutscher Ausbildungsabschluss genießt zwar in der EU einen guten Ruf, ist aber in manchen Ländern nicht direkt bekannt. Wenn Ausland ein Ziel ist, könntest du mit einem Studium flexibler sein, oder du planst nach der Ausbildung vielleicht noch eine Weiterbildung oder Studium nachzuholen, falls du mal ins Ausland willst.
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Plan B: Ein Kriterium ist auch: Wie leicht kannst du umlenken, falls du merkst, es war doch nicht das Richtige? Bei der Ausbildung könntest du die Fachrichtung wechseln, aber das bedeutet oft von vorne anfangen in einem neuen Beruf. Im Studium kannst du innerhalb der ersten 1–3 Semester relativ problemlos das Fach wechseln, ohne komplett von vorn anfangen zu müssen (ein paar Scheine werden evtl. anerkannt, die verlorene Zeit hält sich in Grenzen). Wenn du also noch unsicher bist, was genau dir liegt, bietet ein Studium etwas mehr Erkundungsspielraum – allerdings auch die Gefahr, sich zu verzetteln. Im Zweifel könntest du nach einem abgebrochenen Studium immer noch eine Ausbildung beginnen (dazu mehr in den FAQ). Umgekehrt ist es schwerer: wenn du die Ausbildung abbrichst, verlierst du mehr, weil du keinen Abschluss hast und die begonnenen Lehrjahre nicht „teil-anrechenbar“ sind für was anderes.
Lernstil und Lebensstil
Hier geht es um dich als Person. Bist du eher der praktische Typ oder der theoretische? Wie stellst du dir deinen Alltag vor?
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Lernstil: Denk darüber nach, wie du am liebsten lernst. Bist du in der Schule glücklich, wenn es Experimente, Projekte oder Praktika gab? Oder lag dir der klassische Unterricht, Bücher, vielleicht das analytische Arbeiten in Mathe, das Interpretieren in Deutsch?
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Wenn du eher hands-on bist, Schwierigkeiten hast, dich stundenlang auf Bücher zu konzentrieren, oder schnell ungeduldig wirst, wenn Theorie sich nicht sofort in Anwendung zeigt – dann wirst du vermutlich in einer Ausbildung glücklicher. Dort lernst du, indem du etwas tust. Du siehst Ergebnisse deiner Arbeit unmittelbar (ein fertiges Produkt, eine reparierte Maschine, ein geholfener Patient).
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Wenn du es liebst, zu büffeln, komplexe Zusammenhänge zu durchdringen, und dich nicht abschrecken lässt, auch mal trockene Grundlagen zu pauken, dann bringt dich ein Studium intellektuell weiter. Manche genießen es, an der Uni zu sein, zu lernen und zu diskutieren – auch ohne gleich praktische Ergebnisse zu sehen.
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Es ist okay, wenn du unsicher bist, was dir liegt. Versuche ehrlich einschätzen: Wie war dein Lernverhalten in der Schule? Konntest du dich für theoretische Inhalte motivieren? Oder hast du eher projektbezogen geglänzt? Deine bisherigen Erfahrungen geben Hinweise. Auch kannst du Praktika machen: Vielleicht mal eine Woche in einen Ausbildungsberuf „reinschnuppern“ und andererseits eine Uni besuchen (viele bieten Schnuppertage oder Summer Schools). So merkst du, was dich mehr anspricht.
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Lebensstil & Persönlichkeit: Stell dir vor, du beginnst im Herbst nach der Schule – wie sieht dein Tag aus? In der Ausbildung wirst du einen geregelten Tagesablauf haben, früh aufstehen, pünktlich im Betrieb sein. Deine Rolle wechselt vom Schüler zumzur Arbeitnehmerin. Du bist Teil eines Teams, hast Vorgesetzte, Kolleginnen unterschiedlichen Alters. Verantwortungsbewusstsein, Pünktlichkeit, Teamfähigkeit – das brauchst du ab Tag 1. Dafür hast du nach Feierabend wirklich frei und kannst den Kopf ausschalten.
Im Studium bist du erstmal weiterhin „Schülerin“, nur eben an der Hochschule mit viel mehr Eigenverantwortung. Du kannst morgens auch mal eine Vorlesung sausen lassen (solltest es nicht zur Gewohnheit machen!), kannst deine Zeit freier einteilen, vielleicht in einer neuen Stadt dich selbst finden. Dafür hast du keinen klar geregelten Rhythmus – in Prüfungsphasen lernst du bis tief in die Nacht, in der Vorlesungszeit schwänzt du vielleicht manchmal aus Bequemlichkeit. Da ist Selbstdisziplin gefragt. Wenn du jemand bist, der Regeln und Struktur braucht, könnte dich das Studium anfangs überfordern. Manche vermissen im ersten Semester genau diese Anleitung und fallen in ein Loch. Andere blühen in der neugewonnenen Freiheit auf und entwickeln sich persönlich enorm weiter. -
Soziales Umfeld: Möchtest du früh ins „Erwachsenenleben“ eintauchen? In der Ausbildung arbeitest du oft mit älteren Kollegen zusammen, Kunden, etc. Du bist relativ schnell auf Augenhöhe mit „echten Erwachsenen“ im Berufsalltag. Viele Auszubildende übernehmen mit Anfang 20 schon Verantwortung im Betrieb, was sehr selbstbewusst machen kann. Als Student*in bewegst du dich länger in der Peergroup Gleichaltriger. Du hast mehr Gelegenheit, dich auszuprobieren, vielleicht auch mal Fehler zu machen, ohne dass gleich der Chef guckt. Das Umfeld ist geschützter. Dafür hast du eben auch länger das „Schülergefühl“. Was liegt dir mehr?
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Freizeit & Lifestyle: Berücksichtige ruhig auch, was dir im Leben wichtig ist. Möchtest du möglichst früh unabhängig sein, eine eigene Wohnung, eigenes Geld, vielleicht auch früh eine Familie gründen? Oder sagst du, die Jahre bis Mitte 20 möchte ich nutzen, um Erfahrungen zu sammeln, evtl. im Ausland zu studieren, viele Leute kennenzulernen, und ich brauche keinen großen Komfort? Es gibt kein Richtig oder Falsch – es geht darum, was du willst. Ausbildung heißt früher ernst machen, Studium heißt verlängerte Jugend (zugespitzt formuliert). Viele Wege führen zum Ziel, aber sie fühlen sich unterschiedlich an.
Bewerbung, Fristen und Zugang
Nicht zu vergessen: Was erfordert der Bewerbungsprozess? Es nützt nichts, den perfekten Weg zu wählen, wenn man die Zugangshürden nicht bewältigt. Schau ehrlich auf deine Schulnoten und Qualifikationen, denn sie können beeinflussen, wo du leichter reinkommst.
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Bewerbung für Ausbildung: Hier bewirbst du dich bei Unternehmen direkt. Das heißt, du brauchst eine gute Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse). Wichtig sind Schulnoten – viele Betriebe achten z.B. auf Mathe- und Deutsch-Noten, je nach Beruf auch Englisch oder Physik. Aber es zählt auch der Eindruck: Engagement, Praktika, persönliche Motivation. Die Fristen können früh sein: Große Unternehmen (Banken, Versicherungen, Industrie) schreiben Ausbildungsplätze oft 1 Jahr im Voraus aus. Kleinere Betriebe beginnen manchmal 6–4 Monate vor Ausbildungsstart zu suchen. In Deutschland starten die meisten Ausbildungen im August oder September eines Jahres (Ausbildungsjahr), manche auch im Februar. Informiere dich am besten im vorletzten Schuljahr: Besuche Ausbildungsmessen, sprich mit der Bundesagentur für Arbeit (Berufsberatung) – die haben Listen freier Lehrstellen. Wenn du z.B. 2025 im Sommer die Schule beendest, solltest du dich ab Herbst 2024 um Ausbildungsplätze bewerben, teils sogar noch früher bei begehrten Stellen. In Österreich und der Schweiz sind die Zeitpläne ähnlich – auch hier beginnt die Lehre meist im Sommer/Herbst.
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Zulassung zum Studium: Der Weg ins Studium führt über die Hochschulen. In Deutschland gibt es zentrale Bewerbungsfristen: für Wintersemester (Studienstart Oktober) meist bis 15. Juli zu bewerben (für NC-Fächer), für Sommersemester (Start April, nur wenige Fächer) bis 15. Januar. Für zulassungsfreie Fächer kannst du dich oft noch später immatrikulieren. Aber aufgepasst: Beliebte Fächer wie Medizin, Psychologie, BWL an vielen Unis etc. haben NC – das heißt, du konkurrierst mit deinem Abischnitt. Hast du ein sehr gutes Abi, stehen dir natürlich mehr Optionen offen. Mit mittelmäßigem Abi kannst du immer noch viele Studiengänge wählen, aber vielleicht nicht deinen Wunschstudienort oder musst Wartesemester einkalkulieren (Anmerkung: Wartesemester-Regelungen ändern sich, die klassische Wartezeitbewerbung wurde in vielen Fächern abgeschafft oder umgestellt auf zusätzliche Eignungskriterien). An Fachhochschulen ist es oft etwas weniger streng mit NC. In ÖSTERREICH: dort gibt es für fast alle Studien freie Zulassung mit Matura, aber einige Fächer haben Aufnahmetests (z.B. Medizin, Psychologie). In der SCHWEIZ ähnlich: mit Matura kriegst du Zugang, nur bestimmte Fächer numerus clausus. Beispiel NC: Wenn dein Herz an Humanmedizin hängt, musst du studieren – aber es gibt einen extrem harten NC. Bist du bereit, es zu versuchen, ggf. Jahre zu warten oder woanders in der EU zu studieren? Oder würdest du Plan B ergreifen (z.B. Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger*in)? Solche Überlegungen gehören auch zur Entscheidungsfindung.
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Bewerbung fürs duale Studium: Das ist wiederum speziell: Hier musst du dich bei Unternehmen um einen dualen Studienplatz bewerben, oder über zentrale Börsen wie hochschulkompass.de einen passenden dualen Studiengang finden und dort die Partnereinrichtungen. Die Fristen sind ähnlich früh wie bei Ausbildungen – oft 1 Jahr vorher. Die Anforderungen sind hoch: Eignungstests, Assessment Center oder ausführliche Interviews sind keine Seltenheit. Schließlich investieren Firmen viel in dual Studierende. Plane also genug Zeit ein und bewirb dich breit, wenn du diesen Weg wählst.
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Prüfe deine Schulabschlüsse: Hast du formal alles, was du brauchst? Beispiel: Du hast Fachabitur (Fachhochschulreife). Damit kannst du an FHs in ganz Deutschland Bachelor studieren, aber nicht an Universitäten (außer in einigen Bundesländern mit entsprechender fachgebundener Hochschulreife in bestimmten Fächern). Wenn du unbedingt an eine Uni willst, müsstest du die volle Hochschulreife nachholen. Oder: Du hast „nur“ Realschule -> direkte Uni unmöglich. Aber du könntest eine Ausbildung machen und mit entsprechendem Berufserfolg später über den dritten Bildungsweg doch noch studieren. Es gibt viele Durchlässigkeiten im Bildungssystem, aber jeder Umweg kostet Zeit und Mühe. Ideal ist, wenn dein aktueller Schulabschluss schon zur gewünschten Option passt.
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Planung ist alles: Wenn du tendierst Richtung Studium, behalte die Bewerbungsfristen im Blick und organisiere ggf. Vorpraktika (manche Studiengänge wie soziales Arbeit oder bestimmte FH-Studien verlangen Vorpraktika!). Wenn du Richtung Ausbildung tendierst, erstelle frühzeitig deine Bewerbungsunterlagen. Nutze die Hilfe der Berufsberatung oder Lehrer*innen, um Anschreiben und Lebenslauf optimal zu gestalten. Eine gute Bewerbung kann den Ausschlag geben, vor allem wenn die Schulnoten vielleicht nicht glänzend sind, du aber durch Motivation punktest.
Zusammengefasst: Der Zugang zur Ausbildung erfordert Eigeninitiative und gute Bewerbungen bei Firmen; der Zugang zum Studium erfordert den passenden Schulabschluss und ggf. einen guten Notenschnitt je nach Fach. Überlege, wo deine Stärken zur Geltung kommen: Bist du eher der Typ, der im Vorstellungsgespräch überzeugt und praktisch zeigt, was er kann (dann trumpfst du in Ausbildungsgesprächen auf)? Oder bist du der*diejenige mit starken schulischen Leistungen, die den NC packen (dann stehen Studienoptionen offen))? Natürlich schließen sich die Dinge nicht aus – viele mit Top-Abi gehen in Ausbildung und umgekehrt. Wichtig ist nur: kenne die Anforderungen und sei ehrlich mit dir, wo du glänzen kannst.
Ausbildung oder Studium in Österreich und der Schweiz
Wie sieht das eigentlich in unseren Nachbarländern aus? Grundsätzlich sind die Fragen und Entscheidungsfaktoren in Österreich und der Schweiz sehr ähnlich – beide Länder haben ebenfalls ein duales Ausbildungssystem und Hochschulen. Es gibt aber ein paar Unterschiede in den Rahmenbedingungen:
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Begriffe: In Österreich und der Schweiz spricht man bei der Berufsausbildung oft von Lehre. Der Lehrling (Azubi) erhält eine Lehrlingsentschädigung (Lehrlingsgehalt), die je nach Lehrjahr ansteigt. Das System ist dem deutschen sehr vergleichbar, inklusive Berufsschule und Abschlussprüfung (z. B. LAP – Lehrabschlussprüfung). Ein Studium an Uni oder FH funktioniert in AT und CH ebenso nach dem Bologna-System (Bachelor/Master). Ein duales Studium im deutschen Sinne (Kombination aus IHK-Ausbildung und Studium) ist außerhalb Deutschlands weniger verbreitet. In der Schweiz gibt es allerdings sogenannte “Praxisintegrierte Studiengänge” und in Österreich berufsbegleitende FH-Studien, doch das klassische duale Studium ist eher eine deutsche Besonderheit. Wenn du in AT/CH lebst, könntest du aber z.B. in Deutschland ein duales Studium absolvieren, oder du wählst in deiner Heimat eine FH mit Praxissemestern, was ähnlich sein kann.
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Studiengebühren: Wie bereits erwähnt, sind Studien in Österreich für EU-Bürger*innen im Wesentlichen gebührenfrei, solange man in der Mindeststudiendauer bleibt (plus zwei Toleranzsemester). Erst bei Überschreiten zahlt man ~363 € pro Semester an Gebühren. Die Schweiz verlangt an ihren Unis moderate Semestergebühren (je nach Uni z.B. ~500 CHF pro Semester an der ETH, ~750 CHF an kantonalen Unis etc.). Private Hochschulen kosten natürlich auch in AT/CH deutlich mehr. Deutschland ist für Einheimische und EU-Bürger im Erststudium fast überall kostenlos – Ausnahme: Einige wenige spezialisierte Studiengänge oder Zweitstudium sowie nicht-EU-Studierende (z.B. in Baden-Württemberg zahlen internationale Studis 1.500 €/Semester). Also: In allen drei Ländern sind Finanzierung und Gebühren kein Hinderungsgrund für’s Studium im Regelfall, aber Lebenshaltungskosten (gerade in CH sehr hoch) muss man stemmen.
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Lehrlingsentschädigung & Gehälter: In Österreich sind die Lehrlingseinkommen vergleichbar mit Deutschland, teils etwas niedriger im ersten Jahr, aber auch an Tarife gebunden. In der Schweiz verdienen Lernende je nach Branche zwischen ca. 700 und 1.000 CHF im Monat (im 1. Lehrjahr meist weniger, im letzten Lehrjahr mehr). Allerdings sind in CH auch die Lebenskosten höher, viele wohnen daher länger daheim. Interessant: In der Schweiz ist es üblich, nach der Lehre noch die Berufsmaturität (Berufsmatura) nachzuholen, die zum Studium (an einer Fachhochschule) berechtigt. In Österreich gibt es die Berufsreifeprüfung für Lehrabsolvent*innen, um ebenfalls auf Hochschulen zu kommen. D.h. die Länder haben Durchlässigkeit: Du kannst dort nach einer Lehre später immer noch studieren, wenn du ergänzende Schulprüfungen bestehst.
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Akademisierungsgrad: In Österreich und der Schweiz ist der Drang zum Studium ähnlich spürbar wie in Deutschland, aber beide Länder schätzen auch die Lehre sehr. Gerade die Schweiz hat eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit, weil das duale System stark genutzt wird. Österreich hat traditionell etwas weniger Studierendenquote als Deutschland, holt aber auf. Für dich heißt das: Deine Entscheidung wird im Grunde nach denselben Überlegungen ablaufen. Vielleicht schaust du dir aber an, ob es in deinem Wunschberuf länderspezifische Besonderheiten gibt. Beispiel: In der Schweiz sind Pflegefachpersonen heute meist FH-Absolvent*innen (Studium an Fachhochschule), während in Deutschland Pflege noch klassisch Ausbildung ist (wobei es auch Pflegestudiengänge gibt). In Österreich ist z.B. der Beruf Physiotherapeut mittlerweile überwiegend akademisch (FH-Studium), in Deutschland noch Ausbildung (mit Tendenz Richtung Studium). Solche Unterschiede könnten Einfluss haben, falls du mobil in der DACH-Region bist.
Zusammengefasst: Ob Deutschland, Österreich oder Schweiz – die Grundfrage „theoretisch studieren oder praktisch ausbilden lassen?“ bleibt vergleichbar. Die Entscheidungskriterien (Interessen, Finanzierung, Berufsziel) sind übertragbar. Achte einfach auf die jeweiligen Bildungsangebote in deinem Land. Und bedenke: Ein Wechsel ist nicht ausgeschlossen – man kann z.B. als Österreicher in Deutschland studieren oder als Deutsche in der Schweiz eine Lehre machen, es gibt viele grenzüberschreitende Möglichkeiten, da die Abschlüsse meist gegenseitig anerkannt sind.
Praxisbeispiele: Drei Wege, drei Geschichten
Theorie und Ratschläge sind schön und gut – aber wie sieht das echte Leben aus? Hier stellen wir dir drei fiktive, aber realistisch nachempfundene junge Menschen vor, die jeweils einen anderen Weg gewählt haben. Vielleicht findest du dich in einer Geschichte wieder?
Beispiel 1: Nina (19) – Start ins Berufsleben mit Ausbildung
Nina hat mit 17 ihren Realschulabschluss gemacht. Lernen in der Schule fiel ihr nicht immer leicht, aber im Werkunterricht und in Mathe war sie richtig gut. Nach der Schule wollte sie schnell auf eigenen Beinen stehen. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Mechatronikerin bei einem mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen. Warum? „Ich wollte etwas mit Technik machen, aber nicht noch jahrelang die Schulbank drücken“, sagt sie. Der Einstieg war aufregend: Als einziges Mädel unter vielen Jungs in der Lehrwerkstatt musste sie sich erstmal beweisen. Doch schon nach ein paar Monaten merkte sie, wie viel sie praktisch lernen kann – von Schweißen bis Roboter programmieren. Mit 18 zog Nina in eine eigene kleine Wohnung, dank ihres Azubi-Gehalts von anfangs ~900 € konnte sie sich das leisten (mit etwas Unterstützung durch Kindergeld und einen Nebenjob am Samstag im Elektroladen). Jetzt, mit 19 im 3. Lehrjahr, verdient sie schon über 1.100 € und plant ihre Zukunft: In einem halben Jahr macht sie ihren Abschluss. Ihr Betrieb hat signalisiert, dass sie übernommen wird – Fachkräfte wie sie werden händeringend gesucht. Nina überlegt sogar, in ein paar Jahren die Meisterschule dranzuhängen, um sich weiterzuqualifizieren. Sie ist glücklich mit ihrer Entscheidung: „Viele meiner ehemaligen Mitschüler wissen immer noch nicht, was sie wollen – ich dagegen habe schon einen Beruf, Berufserfahrung und eigenes Geld. Für mich war die Ausbildung genau richtig.“
Beispiel 2: Lukas (23) – Über Umwege zum passenden Studium
Lukas hatte sein Abitur in Hamburg mit 2,7 gemacht. Er war unschlüssig, was er studieren sollte – viele Interessen, aber nichts stach heraus. Seine Eltern drängten zum Studium („Junge, studier was Anständiges“), also schrieb er sich in einer Uni für Betriebswirtschaftslehre ein. Doch schon im zweiten Semester merkte er: Das viele Theorielernen und die anonymen Hörsäle waren nicht sein Ding. Er bestand zwar die Prüfungen, fühlte sich aber unwohl und brach nach dem 3. Semester ab. „Ich hatte riesige Zweifel, ob Studium generell falsch für mich ist“, erzählt Lukas. Er jobbte erstmal und machte zur Orientierung einen Berufswahltest und mehrere Gespräche bei der Arbeitsagentur. Dabei kristallisierte sich heraus, dass er zwar studieren möchte, aber vielleicht etwas Konkreteres. Lukas entschied sich, es noch einmal zu wagen, und begann ein Studium Wirtschaftsingenieurwesen an einer Fachhochschule. Hier gefiel es ihm sofort besser: kleinere Gruppen, mehr Praxisprojekte, und das Thema Technik hat ihn schon immer interessiert. Jetzt mit 23 ist er im Endspurt seines Bachelors. Finanziell war es nicht einfach – BAföG bekam er keins, also hat er als Werkstudent bei einem Logistikunternehmen gearbeitet. Das wiederum hat ihm Praxis gebracht und sogar ein Thema für seine Bachelorarbeit. Er bereut seinen abgebrochenen ersten Anlauf nicht: „Es war hart, als Abbrecher dazustehen, aber im Nachhinein war es gut, mich neu zu orientieren. Das Studium jetzt passt zu mir und ich freue mich auf den Abschluss.“ Lukas Plan: Erstmal arbeiten gehen, vielleicht in ein Trainee-Programm, und später eventuell noch einen Master berufsbegleitend. Sein Beispiel zeigt: Man kann Umwege gehen und trotzdem im Studium erfolgreich sein, wenn man den richtigen Studiengang findet.
Beispiel 3: Aylin (20) – Duales Studium als Karriere-Kick
Aylin hat in der Schule immer gute Noten gehabt (Abischnitt 1,8) und war Klassensprecherin – eine zielstrebige junge Frau. Sie interessierte sich für Wirtschaft und wollte aber auch Praxis: „Nur Theorie pauken an der Uni fand ich abschreckend. Ich wollte das Gelernte gleich anwenden.“ Daher entschied sie sich für ein Duales Studium BWL-Handel bei einer großen Handelsfirma. Direkt nach dem Abi mit 18 unterschrieb sie den Vertrag. Das Auswahlverfahren war anspruchsvoll: Online-Test, Assessment Center, Vorstellungsgespräch – aber Aylin konnte überzeugen. Jetzt studiert sie an einer Dualen Hochschule und wechselt alle 3 Monate zwischen Campus und Betrieb. Ihr Alltag: In der Theoriephase studiert sie Vollzeit (mit straffem Stundenplan), in der Praxisphase durchläuft sie verschiedene Abteilungen in einer Filiale und der Zentrale der Firma. „Es ist intensiv, manchmal beneide ich meine Freunde an der Uni, die drei Monate Semesterferien haben, während ich arbeite“, gibt sie zu. Freizeit bleibt weniger, aber sie liebt die Abwechslung. Finanziell steht Aylin super da: Sie bekommt rund 1.200 € monatlich vom Unternehmen, muss keine Studiengebühren zahlen. Mit 20 Jahren wohnt sie bereits in ihrer eigenen schönen Wohnung nahe der Arbeit. Jetzt im 3. Jahr ihres dualen Studiums merkt sie, wie viel sie gelernt hat – sowohl wissenschaftlich (BWL-Methoden) als auch praktisch (Teamleitung im Verkauf, Projektarbeit). Nach dem Bachelor wird sie übernommen und soll als Junior-Managerin ein kleines Team führen. Ihre Karriereleiter ist also schon eingezeichnet. Aylins Fazit: „Das duale Studium war definitiv anstrengend, aber es hat mich perfekt vorbereitet. Ich habe keine Studien-Schulden, dafür viel Erfahrung. Ich fühle mich meinen Altersgenossen manchmal zwei Schritte voraus.“ Sie rät aber: „Man muss wirklich Lust drauf haben und bereit sein zu verzichten, sonst hält man die Doppelbelastung nicht durch.“
Diese Beispiele zeigen: Jeder Weg hat Erfolgschancen, und es kommt auf die persönliche Situation an. Ob du nun wie Nina direkt loslegst, wie Lukas vielleicht einen zweiten Anlauf brauchst oder wie Aylin zwei Fliegen mit einer Klappe schlägst – wichtig ist, dass es für dich passt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Zum Schluss beantworten wir noch typische Fragen, die viele Schulabgänger*innen rund um das Thema Ausbildung vs. Studium stellen:
Kann ich nach einer Ausbildung studieren?
Ja, auf jeden Fall! Eine Ausbildung schließt ein späteres Studium nicht aus. Wenn du z. B. Abitur hast und dich nach der Lehre doch für ein Studium interessierst, kannst du dich ganz normal an einer Hochschule bewerben – dein Abitur bleibt gültig. Sogar ohne Abitur gibt es Wege: In Deutschland berechtigt ein Meisterbrief oder eine gleichwertige Fortbildung zum Studium (oft fachgebunden). Auch mehrjährige Berufserfahrung nach der Ausbildung kann – je nach Bundesland – den Hochschulzugang ermöglichen (Stichwort „dritter Bildungsweg“). In Österreich und der Schweiz kannst du nach der Lehre eine Berufsreifeprüfung/Berufsmatura ablegen, um studieren zu dürfen. Viele nutzen die Kombination: Erst Ausbildung, dann mit etwas Berufserfahrung ein Studium draufsetzen (oft berufsbegleitend). Das kann sinnvoll sein, denn du bringst dann Praxis mit ins Studium. Beachte: Ein vollzeitiges Studium nach einigen Jahren Arbeiten bedeutet wieder Schüler*in sein – da muss man sich finanziell und vom Lernrhythmus umstellen. Aber es ist machbar und durchaus üblich.
Ist eine Ausbildung nach dem Studium sinnvoll?
In einigen Fällen ja. Wenn du merkst, das Studium war doch nicht praxisnah genug für deinen Geschmack oder du findest trotz Abschluss nicht direkt den Einstieg, kann eine nachträgliche Ausbildung hilfreich sein. Ein Beispiel: Jurastudentin bricht nach dem Bachelor ab und macht eine Ausbildung zurzum Notarfachangestellten – hier bringt das Studium Vorwissen, aber die Ausbildung liefert den konkreten Berufsabschluss. Oder jemand mit Bachelor in BWL stellt fest, dass ersie lieber in einem handwerklichen Beruf arbeiten möchte – dann kann eine verkürzte Ausbildung folgen. Viele Kammern bieten **verkürzte Ausbildungen für Hochschulabsolventinnen** an (z. B. 2 Jahre statt 3). Vorteil: Du bist formal und praktisch qualifiziert. Nachteil: Du fängst gehaltlich meist nochmal unten an. Ob es sich lohnt, hängt vom Einzelfall ab. In traditionellen Berufsbereichen ist ein Studium normalerweise nicht „überqualifizierend“ für eine Ausbildung – Arbeitgeber sehen das oft positiv, solange du gut begründen kannst, warum du die Praxis noch lernen willst. Allerdings solltest du dir sicher sein, dass dieser Berufsweg dein Ziel ist, sonst verschwendest du Zeit. Eine Ausbildung nach Studium kann auch sinnvoll sein, wenn dein Studium sehr theorielastig war und du mit einer Zusatzqualifikation deine Chancen erhöhen willst. Beispiel: Nach einem Biologie-Studium noch eine Ausbildung als Labortechnischer Assistentin machen, um praktisch arbeiten zu können. Unterm Strich: Möglich, sinnvoll, aber nicht der Regelfall – entscheide nach deiner Karriereplanung.
Kann man eine Ausbildung und ein Studium gleichzeitig machen?
Gleichzeitig im Sinne von parallel zwei Vollzeit-Dinge – eher nicht, das wäre eine extreme Überlastung. Aber es gibt zwei Szenarien:
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Duales Studium (ausbildungsintegrierend): Hier machst du gleichzeitig eine Ausbildung und ein Studium, jedoch in einem organisierten Programm. Das ist die einzige realistische Form, beides parallel zu absolvieren, weil der Studienplan und der Ausbildungsplan aufeinander abgestimmt sind. Außerhalb eines offiziellen dualen Studiengangs ist es nahezu unmöglich, selbst parallel z.B. eine Ausbildung und abends ein Vollzeitstudium durchzuziehen.
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Berufsbegleitendes Studium: Nach der Arbeit abends oder am Wochenende studieren (z.B. Fernuni oder Abendstudium). Das machen oft Leute, die bereits eine Ausbildung haben und dann neben dem Job noch studieren, um sich weiterzubilden. Als Schulabgänger*in direkt in eine Vollzeit-Ausbildung + Fernstudium zu starten, ist aber sehr herausfordernd. Du hättest tagsüber 8 Stunden Arbeit und müsstest abends Vorlesungen online schauen und lernen. Das kann funktionieren, wenn du extrem organisiert und belastbar bist, aber bedenke, dass deine Freizeit quasi nicht existiert.
Für jemanden direkt nach der Schule empfiehlt es sich eher, nacheinander statt gleichzeitig zu gehen, außer du nutzt eben den Königsweg duales Studium. Ein anderer Spezialfall: Manchmal bieten Unis an, während einer Ausbildung schon einzelne Kurse als Gasthörer zu belegen, oder umgekehrt kannst du während des Studiums eine IHK-Teilprüfung machen – solche individuellen Kombinationen sind aber selten. Fazit: Im Allgemeinen entscheidest du dich zunächst für einen Hauptweg. Parallel zwei volle Ausbildungen zu stemmen, davon ist abzuraten, um dich nicht zu überfordern.
Welchen Notendurchschnitt braucht man für ein duales Studium?
Es gibt keinen festen NC für duale Studien, aber: Die Praxisbetriebe achten stark auf deine Schulnoten, da sie oft viele Bewerbungen bekommen. In der Realität erwarten viele Unternehmen für duale Studiengänge zumindest einen „guten“ Abschluss. Ein Abi-Schnitt von 2,5 oder besser erhöht deine Chancen deutlich, insbesondere in begehrten Fächern wie BWL oder Informatik. Aber auch mit ~3,0 kannst du Erfolg haben, wenn dein Profil sonst überzeugt (relevante Leistungsfächer gut, Praktika, Motivation). Manche Firmen schauen gezielt auf Einzelnoten: z. B. ein dualer Maschinenbau-Studienplatz – da sollten Mathe und Physik idealerweise gut (1 oder 2) sein. Ein duales Studium im Bankwesen – da achtet man auf Mathe und Deutsch, ggf. Gemeinschaftskunde. Wichtig ist auch das Auswahlverfahren: Viele Unternehmen nutzen Tests (ähnlich einem Einstellungstest) und Interviews. Da kannst du mit Persönlichkeit punkten und mittelmäßige Noten wettmachen. Anders als öffentliche Unis veröffentlichen Firmen selten klare Grenzwerte, aber du kannst dich an NCs normaler Studiengänge orientieren: Ist ein Studium in dem Fach an Unis sehr gefragt (z.B. Wirtschaftspsychologie), dann werden auch die dualen Plätze hart umkämpft sein und die Firmen wählen die Schulbesten. Ist es ein Fach mit Fachkräftemangel (z.B. Bauingenieurwesen), hast du mit etwas schwächeren Noten auch eine Chance, weil die Unternehmen händeringend Kandidaten suchen. Tipp: Bewirb dich ruhig, auch wenn dein Schnitt nicht super ist – oft zählen Auftritt und Motivation. Im Anschreiben kannst du erklären, warum du besonders geeignet und motiviert bist. Viele Firmen schätzen das sehr. Und hab auch einen Plan B: Vielleicht gleichzeitig auf eine normale FH bewerben, falls es mit dual nicht klappt, und dann über Praktika Praxis suchen.
Ist ein duales Studium schwerer als ein reguläres Studium?
„Schwerer“ im Sinne von mehr Arbeit: Ja, definitiv. Ein duales Studium bedeutet eine Doppelbelastung. Während andere Studierende in den Semesterferien durchschnaufen, arbeitest du im Unternehmen und hast weniger Erholungsphasen. Der Zeitdruck ist größer, weil der Stoff oft in kürzerer Zeit vermittelt wird oder man parallel praktische Aufgaben und Projekte stemmen muss. Viele empfinden das als härter als ein normales Studium. Allerdings muss das duale Studium inhaltlich nicht inhaltlich schwieriger sein – die Prüfungen haben vergleichbares Niveau wie an FHs/Unis, manchmal sogar etwas gestrafft. Du musst kein „Genie“ sein, aber sehr gutes Zeitmanagement und Belastbarkeit mitbringen. Oft berichten dual Studierende: Man gewöhnt sich an den Rhythmus, und solange man organisiert bleibt, ist es machbar. Die Durchfallquoten in Klausuren sind an Dualen Hochschulen meist niedriger als an Universitäten, weil man mehr Anleitung hat und in kleineren Gruppen lernt. Außerdem wissen die Dozenten, dass die Studis stark eingespannt sind, und gestalten den Stoff praxisnah und zielgerichtet. Unterm Strich: Der Schwierigkeitsgrad eines dualen Studiums liegt darin, Theorie und Praxis unter einen Hut zu bekommen. Fühlt sich wie „Montags bis Freitags Vollzeit arbeiten, Samstags studieren“ an – man hat schlicht weniger Freizeit zum Lernen, muss also effizient sein. Vom Lernstoff an sich ist es vergleichbar mit einem FH-Studium. Wenn du sehr belastbar bist und dich nicht leicht stressen lässt, wirst du das meistern. Wenn du jedoch schon in der Schule mit Stress Probleme hattest, könnte ein duales Studium dich eher überfordern – dann vielleicht besser erst Ausbildung oder erst Studium nacheinander.
Was ist besser: Ausbildung oder duales Studium?
Das kommt darauf an, was du erreichen möchtest. Ein duales Studium ist gewissermaßen die „höherwertige“ Qualifikation, weil du am Ende einen Bachelor-Abschluss hast und Berufserfahrung. Damit stehen dir später oft mehr Möglichkeiten offen, und du hast trotzdem Geld verdient während der Studienzeit. Wenn du die Chance auf einen dualen Studienplatz hast und dir die Belastung zutraust, ist das oft die beste Option, da es Ausbildung und Studium kombiniert. ABER: Nicht jeder möchte oder muss studieren. Eine klassische Ausbildung kann besser sein, wenn du z.B. keinen Studienwunsch hast, lieber 100% praktisch lernen willst oder vielleicht auch keinen Abi-Schnitt hast, der für (duale) Studienplätze reicht. Es gibt Berufe, da bringt ein duales Studium nicht viel zusätzlichen Vorteil gegenüber der Ausbildung – zum Beispiel im Handwerk. Eine Elektrikerin mit Gesellenbrief und Meister kann genauso erfolgreich sein (oder erfolgreicher) wie jemand mit Bachelor Elektroingenieur, je nach Karriereweg. Zudem gibt es duale Studiengänge nicht in allen Bereichen. Frage dich also: Will ich am Ende einen akademischen Grad? Brauche ich ihn für mein Ziel? Habe ich ein Unternehmen, das mich fördert? Bin ich bereit, sehr viel zu leisten in kurzer Zeit? Wenn all das Ja: Duales Studium. Wenn nicht: Eine solide Ausbildung und vielleicht später eine Weiterbildung ist auch ein super Weg. Ein Vorteil der Ausbildung: Du kannst sie ggf. schneller abschließen und bist früher voll im Beruf – könntest dann immer noch ein berufsbegleitendes Studium machen mit Berufserfahrung im Rücken, was manchmal leichter ist. Kurz gesagt: Besser ist, was zu deiner Persönlichkeit und deinem Karriereziel passt. Das duale Studium ist nicht automatisch für jede*n besser, es erfordert ein gewisses Profil. Die klassische Lehre ist überschaubarer und kann dir genauso Türen öffnen, gerade in Berufen, wo praktische Könner gefragt sind.
Gibt es einen Test zur Entscheidung Ausbildung oder Studium?
Ja, es gibt verschiedene Orientierungstests und Anlaufstellen, die dir helfen können. Beispielsweise bietet die Bundesagentur für Arbeit Online-Tests wie „Check-U“ an, der deine Stärken und Interessen analysiert und Vorschläge macht, ob ein Studium oder eher praktische Ausbildung passend wäre. Auch viele Websites (z. B. von Karriereberatern oder Studienberatungen) haben Quiz à la „Studium oder Ausbildung – was passt zu mir?“. Solche Tests können Anhaltspunkte liefern, ersetzen aber keine persönliche Überlegung. Zusätzlich empfehlen wir: Beratungsgespräche! Die Berufsberatung (in DE, AT, CH jeweils staatliche Stellen) ist kostenfrei und hat Erfahrung mit genau solchen Entscheidungen. Dort kannst du deine Situation schildern und bekommst individuellere Tipps. Oft hilft auch ein Gespräch mit Leuten, die den Weg schon gegangen sind: Kennst du ältere Schüler*innen, die jetzt studieren oder eine Lehre machen? Frag sie nach ihren Erfahrungen. Vielleicht gibt es an deiner Schule Ehemalige, die berichten, oder du schaust mal in Foren im Internet. Ein Test kann Spaß machen und Denkanstöße geben – z. B. wenn er ergibt „du bist sehr praxisorientiert“, passt das zu deinem Selbstbild? – Aber verlass dich nicht blind auf ein Testergebnis. Letztlich ist es wichtig, dass du ein gutes Gefühl bei der Entscheidung hast. Wenn unsicher, kann ein Probieren helfen: Praktika in Betrieben UND mal Uni-Luft schnuppern (es gibt z.B. ein „Studium auf Probe“ an manchen Unis). So bekommst du ein Feeling. Also: Mach ruhig einen Orientierungstest, nutze aber auch echte Erfahrungen und Beratung, um deine Entscheidung zu untermauern.
Fazit: Dein Weg in die Zukunft
Die Wahl zwischen Ausbildung und Studium ist eine der ersten großen Weichenstellungen in deinem Leben. Die gute Nachricht: Beide Wege bieten tolle Chancen – es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ in allgemeiner Hinsicht, sondern nur das, was für dich richtig ist. Mit einer dualen Berufsausbildung kannst du früh ins Berufsleben starten, dir praktische Fertigkeiten aneignen und finanziell unabhängig werden. Mit einem Studium investierst du in eine höhere Bildung, eröffnest dir wissenschaftliche und leitende Karrierewege und holst theoretisch mehr aus deinen Talenten heraus. Und das duale Studium vereint beides, wenn es zu deinen Ambitionen passt.
Schau auf deine Interessen, Stärken und Lebensziele: Bist du der praxisnahe Macher-Typ? Dann leg los mit einer Lehre und bring deine Power ins Unternehmen ein. Bist du wissbegierig und zielst auf Berufe mit Hochschulpflicht? Dann ab an die Uni und genieße das Studentenleben – es zahlt sich später aus. Oder willst du beides – Karriere und Studium – parallel vorantreiben? Dann könnte ein duales Studium ideal sein, um keine Zeit zu verlieren.
Wichtig ist, sich gut zu informieren (hoffentlich hat dir dieser Artikel dabei geholfen!) und dann mutig eine Entscheidung zu treffen. Nichts ist in Stein gemeißelt: Auch nach einer Ausbildung kannst du noch studieren, und auch nach einem Studium kannst du dich noch umorientieren. Die Bildungswege in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind durchlässig. Es geht also vor allem darum, jetzt einen Weg zu wählen, der deinen aktuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht, und diesen entschlossen zu gehen.
Zum Schluss möchten wir dich motivieren: Egal wofür du dich entscheidest, gib dein Bestes und hol das Maximum für dich heraus. Deine Karriere beginnt jetzt – mach das Beste draus!